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SKADY - Ein Raunen im Tannicht
VÖ: 11.09.2009 | Best.Nr.: AK006

myspace.com/skadymetal


Reviews


Skady - Eyn Raunen im Tannicht

Skady ist in der nordischen Mythologie die Göttin des Winters und der Jagd, welche im dritten Stück namens Treibjagd besungen wird und nach der sich die Black Folk-Band aus Wolgast benannt hat. Sinnbildlich dafür ist auch das selbst gestaltete Cover des Debütalbums „Eyn Raunen im Tannicht“, auf dem ein totes Wildschwein in einem tiefverschneiten Wald zu sehen ist. Die einzige Farbe auf diesem Bild ist das Blut des toten erlegten Tieres, ein Covermotiv das wohl einige Tierfreunde abschrecken dürfte.

Dieses Gemälde wurde jedoch nicht ohne Grund ausgewählt, denn es stellt das Ergebnis des ersten (Einklang) und den Inhalt des zweiten Tracks dieses Albums (Aus Wäldern) bildlich dar und passt damit perfekt zu dem Werk der Band.

Die Gruppe Skady wurde vor mittlerweile vier Jahren gegründet und hatte im Laufe der Zeit unter einigen Line-Up-Wechseln zu leiden. Nach langer Suche hat sich jedoch endlich ein fester Drummer gefunden, so dass die Band seit 2009 in fester Zusammenstellung unterwegs ist und ihre Qualitäten bereits einige Male live unter Beweis stellen konnte. Bei der Aufnahme dieses Albums wurde jedoch noch ein Session-Drummer benutzt und auch die Frau namens Maria an der Flöte ist zu Gast auf diesem Werk.

Der Erstling der Mecklenburg-Vorpommer nennt sich zwar „Eyn Rauschen im Tannicht“, aber Skady entfesseln deutlich mehr als nur ein Raunen in der Welt des Black Folk Metals, ihre Kompositionen wissen zu überzeugen und ziehen den Hörer von Anfang an in ihren Bann.

Im Einklang sind die gequälten Geräusche des Wildschweins zu vernehmen, bevor im sehr Black Metal-lischen „Aus Wäldern“ das vorherige Geschehen erläutert wird. Von Anfang ist spürbar, dass hier nicht sinnlos drauflos geholzt wird, sondern dass das Ganze einem Konzept folgt, welches im Vorfeld sehr wohl durchdacht wurde. Im Verlauf des Albums werden melancholische „Geschichten aus heidnischen Wäldern“ erzählt, die sich auf verschiedene Art und Weise dem Grundthema Natur widmen, aber auch die nordische Mythologie streifen und auf dem Werk beide Elemente miteinander kombinieren. Textlich gelingt dies recht gut, denn auch wenn die Lyrics zum Teil sehr einfach geschrieben sind, wissen sie dennoch zu überzeugen und transportieren das passende Feeling.

Das Highlight des Werkes ist der Track Furor Teutonicus, bei dem einfach alles stimmt. Heroische Gesänge leiten das Stück ein, bevor das Black Metal-lische Krächzen von Sänger Andras einsetzt. Ins Ohr gehende Melodeyen und ein einprägsamer Refrain mit Mitgrölcharakter sind das Rezept dieses Stückes. Nach etwa vier Minuten schlägt das Lied plötzlich um und Schlachtengeräusche sind zu vernehmen, bevor erste Trommelschläge die Rückkehr des Gesanges und der Melodien andeuten und ankündigen.

Thyrmheim ist das einzige rein folkige und instrumentale Stück auf „Eyn Raunen im Tannicht“. Flötistin Maria kann sich hier richtig austoben und wird dabei von der Akustikgitarre unterstützt. Mit gut zwei Minuten Länge ist das Timing perfekt gesetzt und der Track fügt sich in das Werk ein ohne dabei nervig zu werden.

Weitere Einsätze hat Maria in den Stücken Herbstwind und in Der Mühe Lohn. Bei allen drei Stücken sind die Einsätze gut platziert, lediglich bei Herbstwind verwundert der zweite Einsatz etwas und passt in Kombination mit der rohen Kraft des Schlagzeuges, nicht gut zusammen. Die Flöte sollte eher ruhigen Abschnitten vorbehalten sein und sich nicht in das hektische Geholze einmischen. Gemäkelt wird hier jedoch auf hohem Niveau weswegen dieser Faux-Pas durchaus verzeihbar ist.

Bei Der Mühe Lohn wird auf klaren, heroischen Gesang gesetzt, der von Flöte und Akustikgitarre untermalt ist. Mit etwas mehr als drei Minuten ist das Ganze dank der etwas anstrengend anzuhörenden Vocals und des ständigen Flöteneinsatzes etwas lang geraten. Als Folgerung lässt sich hieraus ziehen, dass Sänger Andras besser bei seinen Black Metal-lischen Wurzeln bleiben sollte, anstatt sich im klaren Gesang zu versuchen.

Die mächtigen Riffs, die sich überall auf dem Album wieder finden, regen nur so zum Headbangen an, die faszinierenden Melodien und die perfekten Breaks zwischen roher Kraft und akustischen Rhythmen machen dieses Album zu einem stolzen Vertreter seines Genres.


Tracklist

1. Einklang 
2. Aus Wäldern 
3. Treibjagd 
4. Der Mühe Lohn 
5. Oskorei 
6. Furor Teutonicus 
7. Thrymheim 
8. Herbstwind 

Gesamtspielzeit: 39:18

Fazit:
Skady sind spürbar noch lange nicht am Höhepunkt ihres Schaffens angelangt, aber sie legen dennoch ein Debütalbum vor, an dem nicht viel auszusetzen ist. Ein bisschen könnte noch an der Eigenständigkeit gearbeitet werden, um den Wiedererkennungswert ein wenig zu erhöhen und auch lyrisch kann man sich durchaus noch verbessern.
Prinzipiell jedoch ist dieses Album nur zu empfehlen und stellt den perfekten Soundtrack für Wanderungen durch einsame Wälder oder ruhige Abende am Lagerfeuer dar. Dafür gibt es starke 4 Igel. 

4 von 5 Punkten / igelmetal.de


 

Mosh`n Roll Live-Reviw



Bereits zum dritten Mal dieses Jahr lädt der gemeinnützige Verein  Mosh’n’Roll zum Tänzchen ein. Nach den Partys, die den Fokus auf Death- und Thrash Metal gelegt hatten, durften sich alle Beteiligten am Samstag, den 08. Mai auf eine große Portion Black Metal freuen. Veranstaltungsort ist, wie die letzten male schon, das Jugendzentrum 42 in Ahrensburg.

Eine kleine Änderung hat sich auch diesmal wieder ergeben. Nachdem Daemonized wegen gesundheitlicher Probleme von Sänger und Bassist Usael absagen mussten, sprang kurzfristig die Band Skady für sie ein.

Kurz vor offiziellen Beginn war die Location bei weiten noch nicht ausgefüllt. Und das obwohl sich drei hochkarätige Nachwachs Bands angekündigt haben, die Bretter der Bühne heute zum erzittern zu bringen.

Nachdem kein weiterer Besucheransturm zu erwarten war, begann der Abend 21:30 Uhr mit SKADY.

Die Band betrat nacheinander die Bühne und drehte sich rückwärts zum Publikum, bevor das Intro erklang und das Bühnenbild in dichte, fast schon bedrohliche, Nebelschwaden gehüllte. Wie ein Paukenschlag begann der anschließende Song. Von Beginn bis Ende des Konzertes merkte man die starke Konzentriertheit, welches jedes Mitglied seinem Instrument entgegen gebracht hatte. Die Besucher nahmen vorerst eine abwartende Haltung ein, indem man das ganze Treiben aus etwas Distanz betrachtete. Diese erste Scheu wurde allerdings nach und nach abgelegt und das ist mit dem sehr guten Auftritt der Greifswalder zu begründen. Die Musik machte einen sehr reifen Eindruck und zeigte bei jedem weiteren gespielten Song eine neue Facette. Nicht fehlen durfte dabei natürlich der typisch schmetternde Black Metal Sound, der geradeaus in die Gehörgänge geht. Unterstützt wurde dieser mit druckvollen Blast Beats, welche mit blitzendem Lichtgewitter untermalt wurden. Dem gegenüber stehen gefühlvoll gespielte Solis, bei denen man sich an gemütliche Lagerfeuerromantik erinnert fühlt. Optisch erinnert Fronter Andras, der als einziger mit zerrissenen Klamotten und Corpse-Paint verziert ist, an einen weisen Waldmann, der seine Geschichten von Natur und Heimat theatralisch erzählt - mal grölend, mal hasserfülltes Keifen. Zusätzlich Gowled Bassist Antis Passagenweise mit. Vor dem letzten Song durfte Drummer Djerun sein Können am Schlagzeug, in einem Soli unter Beweis stellen. Die anwesenden Metalheads hoben nach ihren Songs trinkfreudig die Flaschen, klatschten und liesen die Matten kreisen bis es sich nach 40 Minuten leider schon ausgespielt hatte.

Skady überzeugte mit ihrer sehr glaubwürdigen Musik, die eine wunderbare dunkle Atmosphäre im 42 erzeugte und einen positiven Eindruck hinterließ.


 

 
Weiter ging es mit CURSED ANGUISH, aus der Marzipanstadt Lübeck.

Erstaunlich waren die Aufbauarbeiten in der Umbaupause. Das Mosh’n’Roll Banner wurde nun von einem großen Backdrop der Band überdeckt und des Weiteren wurden zwei Seitenaufsteller angebracht. Vielleicht etwas übertrieben, allerdings sind Cursed Anguish schon 11 Jahre in der Black Metal Landschaft des Nordens vertreten. Nach etwa 15 Minuten waren alle Arbeiten abgeschlossen und die Band durfte ihren Melodic Black Metal unter die Zuschauer bringen. Die fünf Mannen begannen nach einem Intro gewohnt druckvoll, auch wenn der Platz vor der Bühne nahezu komplett leer war - jedoch füllte es sich innerhalb des ersten Songs. Durch den Keyboarder bekam das musikalische Schaffen der Black Metaler einen klassischen Beigeschmack. Markant waren die extrem schnellen Wechsel zwischen atmosphärischen Mid-Tempo Passagen und harten Gitarren Riffs. Diese Tatsache verlieh den einzelnen Songs eine menge Groove. Dennoch sprang der Funke nicht auf die Zuschauer über, bei denen sich im Laufe des Gigs eine Kluft bildete zwischen einer handvoll Headbangern vor der Bühne und einiger Metalheads, die etwas im Hintergrund standen. Die langen Solis waren zwar nett, jedoch fehlte die Abwechslung und so wirkte die Band auf Dauer ein wenig ermüdend. Zudem zeigte Cursed Anguish wenig Bewegung, indem sie starr ihre Instrumente bedienten und so verfestigte sich der Eindruck, dass die Lübecker lediglich ihr Set durch spielen wollten. Allerdings kann man dies auch darauf zurückführen, dass unter anderem der Fronter InVitro am heutigen Abend nicht textsicher schien und fast alles ablesen musste. Nach gut einer Stunde verabschiedete sich Cursed Anguish, von der man mehr erwarten durfte, zumal man sie schon wesentlich besser gesehen und gehört hatte.

Auch wenn der Auftritt keinen bleibenden Eindruck hinterließ so sollte man zukünftig der Band Aufmerksamkeit schenken, denn einen schlechten Tag kann jeder haben.


 
Insgesamt war es heute ruhig, auch wenn die besucherfreundlichen Getränkepreise quasi dazu einluden sich etwas mehr zu gönnen. Vielleicht lag es auch am Hafengeburtstag Hamburgs, wer weis. Insgesamt standen die Anzeichen trotzdem gut für diesen Abend und nun schob sicher eine weiter Band an, das Publikum zu begeistern.


Der Headliner des Abends kommt ebenfalls aus Lübeck und hört auf den Namen BLACKSHORE.

Der Zuspruch der Fans war enorm, denn vom ersten Song an war die Fläche vor der Bühne gefüllt, wie nie zuvor an diesem Abend. Dementsprechend hoch war wohl auch die Erwartungshaltung. Dem wurden sie auch in vollen Umfang gerecht. Die Warmachine spielte sich mit andauernder Spielzeit immer mehr in einen Rausch, dem es schwer fiel zu widerstehen. Das Trio vereint in ihren Songs eine große Anzahl an verschiedenen Genres. Logischerweise wäre da zum einen, der kratzige Black Metal Sound, der die Musik und auch die Laune vorantrieb. Dem gegenüber standen ein rotziger Rock und eine geballte Ladung Thrash Metal…und so könnte man die Reihe weiter fortführen. Kurzum ein wahre Partymusik der besonderen Art – hagelendes Massaker und schwere Melancholie sorgen für eine gesunde Spannung innerhalb des Sets. Dieser Meinung waren wohl auch die Zuschauer, die sich der Musik hingaben und wild headbangten. Der Sound war schon wie beim kompletten Abend durchweg gut und so konnte man den Abend in vollen Zügen genießen. Die drei Bandmitglieder zeigten sich über die gesamte Laufzeit sehr spielfreudig und nutzten die komplette Fläche der Bühne, um ihren energiegeladenen Black Metal in die Zuschauer zu schmettern. BlackShore unterstrichen heute einmal mehr die positiven Kritiken, die ihr aktuelles Album „Railway To BlackShore“ erhalten hatte. Aus diesem wurden beispielsweise auch Songs wie „Frostbitten Warmachine“ und „Empires Ov Ashes“ vorgetragen. Andere Knochenbrecher wie den „Real German Aerger“ durften selbstverständlich auch nicht fehlen. Nach über einer Stunde Spielzeit wurde verließ man unter großen Applaus die Bühne.

Auch wenn die Band gerade einmal drei Jahre besteht und damit am heutigen Abend die jüngsten waren, so zeigten sich die Lübecker sehr reif und setzten mit ihrer Musik einen idealen Schlusspunkt.

    

 
Als Fazit muss man sagen, dass es immer wieder Freude macht sich für nur 4 Euro drei aufstrebende Bands aus nächster Nähe sehen zu können. In Zukunft wäre es schön, wenn noch mehr Metalheads diese Chance zu nutzen, um gemeinsam die Abende zu verbringen. Der nächste Themenabend wird allerdings, durch die bevorstehende Festivalsaison, erst im Herbst stattfinden.


Mehr Fotos vom Konzert

 

Horns Up & Stay Metal

Dintypselon


 

SKADY – “ EYN RAUNEN IM TANNICHT”

Beim Anblick des Covers schwant mir erst einmal nicht wirklich was Gutes .Ein verblutetes Wildschwein inmitten eines Waldes ,wobei nur die Blutspur in Farbe gehalten ist . Wirkt auf mich doch eher etwas kindlich, und nicht wirklich enorm aussagekräftig. Nun gut wenn man sich dann mal die Texte durchliest, findet man schon gewisse Zusammenhänge. Auf jeden fall lässt der erste Eindruck nun nicht wirklich was kreatives oder außergewöhnliches erwarten. Aber hoppla, entgegen all meinen Erwartungen entpuppen sich die 8 Stücke der Norddeutschen als ein recht ansprechender Folk Black Metal Hörgenuss, welche nicht wirklich tief in die ganze verkackte kommerzielle Schiene abdriftet. Hierbei findet man zwischen derber Prügelei und eher Melodie bestimmten Stücken ein gutes Zwischenmaß, was dieser Scheibe schon mal ein recht großes Maß an Abwechslung verleiht. Obwohl man sich doch eher verstärkt der schwarzmetallischen schnelle Spielart widmet, wobei man hasserfüllt und teils sehr kriegerisch anmutend, seine Instrumente malträtiert, findet man noch genügend Platz, um ruhigere Elemente mit einzuflechten, welche aber trotz des eher etwas schleppenden, teils schon besinnlichen Charakters immer noch genügend Kraftpotential hervorbringen können. Sehr positiv hierbei kommen die Drums rüber. Die zeigen sich doch von ner durchaus kreativen Machart und hämmern über weite Strecken echt verdammt fett. Da kommt schon einiges rüber, was einen absolut nicht kalt lassen kann. Interessant bei ihrer Black/Pagan Mischung ist sicherlich auch dieser ganz leichte Thrasheinfluss, welchen man insbesondere bei der Riffgestaltung immer mal wieder durchblicken lässt.Trotz der sehr starken black metallischen Ausrichtung, findet man aber auch in solchen Stücken wie „Der Mühe Lohn“ oder „Thrymheim“ ne gewaltige Portion an folkloristischem Einfluss wieder. Gerade diese Stücke sind eher ruhig und gediegen gehalten, wobei man zwar recht einfache Melodien verwendet, aber insbesondere durch die eine durchaus ansprechende Atmosphäre aufzubauen versteht. Diverse Flötenpassagen unterstreichen dies hierbei natürlich genau so, wie der verdammt rauhe und ausdrucksstarke, leichte Sprechgesang. Ansonsten setzt man im Gesangsbereich halt eher auf ne typisch miesen Ausdrucksweise. Alles in allem kann einem das Teil schon gefallen. Potential ist hier schon ohne Zweifel vorhanden. Arbeitet man in Zukunft noch verstärkt am Songwriting, um dies noch etwas anspruchsvoller zu gestalten, so wird man sicherlich noch einiges an wirklich starken Stücken zu hören bekommen. 

(Fatal Underground Fanzine, LEO)


SKADY – Eyn Raunen im Tannicht

Ohhhh, das arme Wildschwein auf dem Titelbild! Ist es doch erschossen im verschneiten Wald liegend offensichtlich kein Teil der „Wildschweinplage“ in Berlin, so mußte es dennoch sein Leben lassen. Warum? Warum nur?? 
Der Einklang von SKADY wird mit Naturgeräuschen und Wildscheinquieken begangen. Zeitgleich frage ich mich schon, warum Deutschland noch eine Pagan-Metal-Gruppe braucht. Warum verwenden diese ganzen heidnisch Erweckten und Naturverbundenen ihre Zeit nicht lieber auf Wanderungen, Fahrten und persönliche Bildung, als auf das Spielen in der Millionsten Metal-Gruppe, die prinzipiell niemand braucht??? 
Plötzlich bricht es „Aus Wäldern“. Der rasende, eisige Metal hat sich ganz deftig etwas bei alten KAMPFAR abgeguckt. Nicht schlecht! Bedrohliche Verschnaufpausen werden geschickt eingebaut, bevor der Schneesturm wieder übers Land fegt. Treibend gehen SKADY dann bei „Treibjagd“ zu Werke. Es wird mehr auf Rhythmus wert gelegt; Pagan-Riffs vermischen sich mit Death-Riffs; auch hier ruhigere Passagen. „Der Mühe Lohn“ wird mit Trommeln, Maultrommeln, Flöte und kehligem Klargesang begangen. Das Gegröhle ist stellenweise, wo es zu richtiger Lautstärke anhebt, aber schon peinlich. 16jährige Ultras im Fußballstadion könnten nicht besser auf dicke Hose machen. Kalt und für SKADY-Verhältnisse monoton rast man in „Oskorei“ weiter. Wie passend! Aber auch hier verschnauft man mit unverzerrten Gitarren zwischendurch, um danach wieder loszulegen. „Furor Teutonicus“ beginnt mit mittelalterlichen Klängen auf unverzerrter Gitarre. Leider kommt auch wieder dieses peinliche Gebrülle zum Einsatz. Was finden SKADY bloß an dieser Ausdrucksart? Das Lied geht dann als sehr majestätisches Metal-Stück weiter und entwickelt sich ebenfalls zur Raserei. „Thrymheim“ wird instrumental mit unverzerrten Gitarren, Schellen, Trommel und Flöte gespielt. Sehr schön! Hätte länger sein dürfen. Den Rausschmiß macht „Herbstwind“, bei dem es auch sehr herbstelt. Wieder ein kaltes Stück in klarer Verwandtschaft zu KAMPFAR und mit zusätzlichem Einsatz der Flöte und unverzerrter Gitarren. Klasse! Nicht zu vergessen sei ein kurzes verstecktes Stück am Ende von Lied 8. Doch hört selbst! 

Fazit: Wir brauchen keine neuen Gruppen mehr, egal wie gut sie sind. Zu SKADY: Die Jungs haben viele Stärken und nur wenige Schwächen. Die Stärken liegen eindeutig da, wo KAMPFAR und die wenigen Death-Metal-Einflüsse durchkommen, im Abwechslungsreichtum durch ruhigere Momente und bei der gesunden Mischung mit folk-ähnlichen Einlagen. Laut Beiheft hat man für Letztere auch selbst getrommelt und geflötet. Sehr gut! Die einzige wirkliche Schwäche ist der zum Glück nur an zwei kurzen Stellen verwendete, oberpeinliche Stadion-Gröhl-Schrott. Eine leichte Schwäche ist hier und da ein zu rumpeliges Schlagzeug, was wohl als netter Rhythmus gemeint war. Außerdem sollten SKADY künftig darauf achten, daß sie innerhalb ihrer Lieder die Strukturen nicht allzu komplex werden lassen. Das hat man bisher gut im Griff, kann aber schnell schief gehen. 
SKADY haben es alles in allem gut drauf. Da steckt viel Potential für die Zukunft drin. Mich freut es auch, daß man nicht so einen Schwuli-Bumms-Schunkel-Heidenkrach macht. Ich möchte „Eyn Raunen im Tannicht“ nicht als Pflichtkauf bezeichnen. Aber hier hat eine junge heidnische Metalkapelle einen guten Einstieg hingelegt und das soll trotz der wenigen Defizite auch ausdrücklich anerkannt werden. 


(Quelle: IUT DE ASKEN Magazin, Band 5, www.iut-de-asken.de)


Skady - Eyn Raunen im Tannicht


SkadyIn Mecklenburg Vorpommern tut sich was; das Trio Skady bringt über Asatru Klangwerke ihre Debütscheibe raus, die durchaus überzeugen kann.
Als erstes fiel mein Blick auf das Cover und ich musste sofort an eine frühe Veröffentlichung von Bergthron denken, die mich persönlich nie richtig überzeugen konnten. Aber das tut hier nix zur Sache, also CD in das Abspielgerät und mal abwarten wie das Trio musiziert.
Nach einem kurzen Einklang, in dem Jagdgeräusche ertönen, kann mich die Band mit ihrer Musik direkt fesseln. Die Gruppe spielt eine Mischung aus Black und Folk Metal, die einen manchmal an die sogenannten „Größen“ der Szene denken lässt, aber Skady klingen dann doch frischer und strotzten nur so vor Energie, welche sich vor allem im energischen Schlagzeugspiel entlädt, hier wird der Folk-Einschlag dann greifbar, wenn man die Black Metal-Raserei mit einer starken Rhythmik unterbricht, bei der ich immer wieder mit dem Fuß mitwippen muss.
Auch der Rest der Band überzeugt mit purer Spielfreude, die Riffs kommen mal Rasiermesserscharf, oder mit einer prägnanten Rhythmik aus den Boxen, die sich sofort in den Gehörgängen festsetzen. Die durchweg deutschen Texte werden größtenteils mit dem typischen Black Metal-Gekeife vorgetragen, aber auf dem Album finden sich noch ein ruhigeres Stück (Der Mühe Lohn) in dem man mit heißerem Gesang, Akustikgitarren und anderen Musikinstrumenten auftritt. Aber das beste Stück ist „Furor Teutonics“ (handelt sich allerdings hierbei nicht um eine Coverversion der Kultband 5:45), das zu Beginn auf ähnliche Stilmittel setzt wie das zuvor erwähnte Stück, sich aber dann mit den Stromgitarren zur einer echten Hymne entwickelt und mich mein Methorn in die Luft reißen lässt.
Gebt den Jungs eine Chance sie haben sich mit dieser Veröffentlichung redlich verdient.


FUROR TEUTONICUS !!!

Ascheregen / Schlachtenruf.de


Skady - Eyn Raunen im Tannicht (2009)
Skady-Stil: Folk Black Metal

Ich freue mich verkünden zu dürfen, endlich mal wieder einen echten Lichtblick am düsteren Horizont des Folk Black Metal ausgemacht zu haben.
Die Rede ist von den norddeutschen Nachwuchs-Kriegern Skady, die mit "Eyn Raunen im Tannicht" ihr erstes Langeisen geschmiedet haben und nun über ihre Hörerschaft herfallen, wie eine Horde Wikinger.

Denn nicht nur optisch macht der Erstling einiges her, sondern vorrangig ist es die akustische Ebene, die den Mecklenburgern Ruhm und Ehre in den heimischen Verschlag tragen könnte.
Acht unerwartet prägnante Singspiele hat man nämlich still und heimlich auf die Beine gestellt, die ihre Wirkung schnell entfalten und den Hörer nach wenigen Momenten aufhorchen lassen.
Vertrackt bisweilen die Melodieführung löten Skady rasende Passagen an atmosphärische Akustikparts, schrecken weder vor thrashigen noch vor rockigen Einschüben zurück und kreieren gänzlich ohne die Zuhilfenahme eines elektronischen Klaviers stimmungsvolles und emotionsgeladenes Liedgut.
Als Paradebeispiel für die patenten kompositorischen Fähigkeiten des Trios höre man das Kapitel "Treibjagd", welches die vielen Facetten der Band am eindrucksvollsten widerspiegelt.
Freunde des traditionelleren Folk Metal ziehen bitte das kongeniale "Der Mühe Lohn" als Vorgeschmack zu Rate, denn dieses Stück benötigt lediglich die Akustikgitarre, eine leise Flöte und eine rauhe Stimme, um zu funktionieren.
Überwiegend verlegen sich Skady jedoch auf griffigen Schwarzmetall der schnelleren Art und beweisen sich im schwierigen Up-Tempo-Geläuf mit eingängigen Rhythmen und handwerklicher Kompetenz - immer wieder tut man aber den Schritt hin zum Wechsel der Geschwindigkeitsgestaltung und findet zwischen Prügelei und Sanftmut die goldene Mitte.
Ebenfalls golden ausgefallen ist die Aufnahmequalität, die zwar einen leichten Mangel an Tiefgang aufweist, insgesamt aber passend auf das wankelmütige Tonmaterial zugeschnitten worden ist.

Unterm Strich bieten Skady mit "Eyn Raunen im Tannicht" also ein umfangreiches Stück Folk Black Metal, dessen Qualität den Erwerb zu einer lohnenswerten Sache macht.
Hier arbeitet man ohne Scheuklappen und verlässt eindimensionale Pfade, heftet sich stattdessen schnell in die Gehörgänge des Konsumenten und flutet dieselben mit Herzblut.
Leider hat man hin und wieder unvollendete Ideen hinterlassen, deren roter Faden keine Aufnahme mehr gefunden hat - dennoch gebe ich gerne den Daumen nach oben für das Debut einer durch und durch ambitionierten Mannschaft.
Bleibt zu hoffen, dass sich Skady in den kommenden Jahren konsequent weiterentwickeln und nicht in Schönheit sterben.



Tracklist:
01. Einklang
02. Aus Wäldern
03. Treibjagd
04. Der Mühe Lohn
05. Oskorei
06. Furor Teutonicus
07. Thrymheim
08. Herbstwind

Spielzeit: 39:18

 

Punkte: 10/13  - Schwermetall.ch


Skady - Eyn Raunen im Tannicht
Released: 11.09.2009
Label: Asatru Klangwerke
Genre: Black Metal/ Pagan Metal
Homepage: http://www.myspace.com/skadymetal 


Im Winter 2006 entstand im tiefsten Mecklenburg Vorpommern, genauer gesagt in Greifswald, die Black Metal Band Skady, benannt nach der germanischen Göttin der Jagd und des Eises. In den drei Jahren bis heute, entstand eine EP namens Treibjagd, eine Samplerbeteiligung auf dem Sampler "Krieg gegen das Kreuz" und diverse Auftritte als Support und Headliner folgten. Darunter auch namhaftere Bands wie etwa Tyr.

Thematisch bewegt sich "Eyn Raunen im Tannicht" selbstverständlich im germanisch – mythologischen Bereich und folgerichtig gehören Jagdmotive und Krieg dazu, wie etwa in "Treibjagd" und "Herbstwind". Musikalisch allerdings kommen beide Einflüsse mal mehr, mal weniger intensiv zum Vorschein, doch abgesehen von solchen Kleinigkeiten, das Konzept geht gut auf. Auch wenn nur acht Songs auf diesem Album sind, die Gesamtspielzeit bei nicht einmal ganz 40 Minuten liegt und der erste Track aus der Schlachtung eines Schweins besteht, sind die Songs allemal unterhaltsam, haben ein ordentliches Tempo und wirken handwerklich gut.

Starke Tracks sind "Treibjagd" und "Der Mühe Lohn", sowie das imposante "Furor Teutonicus". Das neuaufgenommene "Treibjagd", wie bereits erwähnt, schon mal als EP erschienen, ist für meine Begriffe ein episches, atmosphärisch stimmiges Werk. "Der Mühe Lohn" dagegen ist ein sehr folkiger Track, der ganz ohne Black Metal Riffs oder Screams auskommt und eher an Lagerfeuerstimmung erinnert. Dagegen wirkt "Furor Teutonicus", die teutonische Raserei, mit Schlachtchören und dementsprechende Kriegseffekte martialisch.

Häufig erinnert mich die Skady Horde, wie sich die Jungs selbst nennen und aktuell einen Drummer suchen, an Bands wie Amon Amarth, Black Messiah oder Satyricon.

Das Cover ist wohl ziemlich Genretypisch:

Dunkler Forst in schwarzweißer Schneelandschaft und im optischen Mittelpunkt, eine rote Blutspur von der, im Einklang geschlachteten, Sau, die allerdings hauptsächlich die entsprechende Szene ansprechen wird und für viele andere abschreckend wirken mag.

Mein Fazit bleibt heut mal kurz, ich vergebe 3,5 Gitarren für ein gutes Album.

Osnametal.de / Score: 3,5 von 5 Gitarren


Skady - Eyn Raunen im Tannicht

Die Treibjagd durch abgeschälte Geäst: Jung, dynamisch und verdammt brutal.
"Leise durchstreife ich die Wälder / mit Augen, mit Augen die stets wachsam sind / der Wind, mein ständiger Begleiter / weist mir den Weg, reist geschwind" heißt es da in 'Herbstwind' dem letzten und längsten Track des Debütalbums "Eyn Raunen im Tannicht" von SKADY. Dieser Satz ist für mich in mehrfacher Hinsicht programmatisch für diese Band und dieses tolle, erste Album. Denn stark und unbändig wie der Wind wissen es die Musiker, Songs zu schreiben, die von Kraft nur so strotzen. Dabei haben die vier festen Musiker hinter SKADY ein Händchen für schlüssige Kompositionen und trimmen ihrem traditionell schwarz angehauchten Sound der Marke KAMPFAR, frühe ENSLAVED oder gar SATYRICON eine eigene Note mit hohem Wiedererkennungswert ein.

Nach drei Jahren Bandgeschichte und mehreren Besetzungswechseln – auch jetzt ist die Band im Übrigen nicht vollzählig und sucht einen fähigen Schlagzeuger, wer sich also berufen fühlt... - merkt man den Kompositionen an, dass die Band schon einige Gigs gespielt hat: Voller Groove, interessanter Rhythmen wie beispielsweise dem abgestoppten Triolen-Marsch in 'Treibjagd', der das Thema auf denkbar spannende Weise einfängt, und nackenbrechender Momente schreit das Material geradezu seine Live-haftigkeit heraus. Doch das spannende ist, dass SKADY in den richtigen Momenten auf Akustik umschalten, um ihrer rohen Kraft auch etwas elegant geschliffenes zu vermitteln. Bei aller Geschliffenheit haben wir es allerdings immernoch mit Kriegern zu tun, was einem spätestens beim Highlight 'Furor Teutonicus' auffallen sollte. Blutrünstig schreien einem dort die Schlachtreihen entgegen – brachial und gewaltig!

Thematisch bewegen sich die Kameraden in einer Mischung aus germanischen Mythen und dem wichtigsten Thema überhaupt: Der Natur. Dementsprechend fallen die Texte aus, die in ihrer rohen, vielleicht etwas naiven Art etwas hinter der Qualität der Musik hinterherstehen – das tut der Sache in diesem Fall aber wirklich keinen Abbruch, denn echte Ausreißer gibt es nicht und der lyrische Standard der Szene wird definitiv erfüllt. Die Jagd- und Kampfmetaphorik zieht sich dabei durch das gesamte Album und spiegelt sich in der dargebotenen Musik toll wieder. Das lässt diesen kleinen Kritikpunkt also leicht verschmerzen; und hey: Bis jetzt ist noch kein Meister vom Himmel gefallen!

Fazit: Diese hohe Dichte an räudigen, kampferprobten Riffs und ruhenden Gegenpolen im Sinne folkiger Lagerfeuerromantik oder düsterer Waldwanderungen katapultiert SKADY meiner Meinung nach direkt in das Pantheon des modernen, schwarzangehauchten Pagan Metals, wo man sich neben den Jungs von HELFAHRT oder IVENBERG mit Met und Ochs am Spieß gütlich tut. Fatal wäre es jetzt allerdings, sich auf den Lorbeeren auszuruhen. Ich bin mir sicher, dass SKADY noch nicht am Ende ihrer Fähigkeiten angelangt sind. Vielleicht können sich die Jünger der germanischen Kriegsgötter noch ein bisschen weiter von ihren Vorbildern entfernen und sich etwas mutiger vom Wind treiben lassen. Dann hört man hoffentlich nicht nur eine eigene Note, sondern etwas Eigenständiges: SKADY eben.

Anspieltipps: Aus Wäldern, Furor Teutonicus, Herbstwind

Note: 8.0 / 10
Julian Rohrer, Powermetal.de


Skady - Eyn Raunen Im Tannicht (2009)

Skady is a young German trio formed only a few years past, and they have now delivered their debut, Eyn Raunen Im Tannicht, 8 tracks of melodic, catchy black metal with a pagan/folk influence. What strikes me the most about this band is their ability to write good riffs in a genre which has seen too much formulaic, phoned in pagan black/acoustic folk/pagan black/acoustic folk drivel.

"Einklang" is a wintry intro that basically goes along with the album's cover, a slain pig in the wilderness. This is not a joke. "Aus Waldern" charges forth with a glorious sheen to its riffing under the snarls of Andras. Tight drumming, powerful dense rhythms and a pervasive, ominous tone help round out the track. "Treibjagd" opens with a fist shaking riff over an interesting drum charge. With "Der Mühe Lohn", the folk instrumentation enters, a flute melody interchanged with manly, almost funny vocals that grate on your spine. "Oskorei" opens with a volley of bass like "Ace of Spades", but it's another majestic pagan black metal piece with a faster pace. Another good song is "Furor Teutonicus" which opens with the sounds of battle.

Skady creates a solid mix for the album, the bass is pumping like a vein and the guitars shine like both razors and the moon. There are probably too many of these pagan black metal bands out there already, but could one more really hurt? Eyn Raunen Im Tannicht puts forth a reasonable effort and evokes some memorable riffing, but there is still room to grow here so we'll have to see what the future brings.


Verdict: Win [7/10] - From the Dust Returned


SKADY - Eyn Raunen im Tannicht

SKADY spalten. Zum einen ist die 2006 gegründete Band aus Mecklenburg-Vorpommern extrem klischeetreu. "Eyn" statt "Ein" im Titel, deutsche Texte, ein totes Wildschwein im Winterwald, ein Windintro. Nein, positiv stimmt einen das nicht. Aber dann rauscht "Aus Wäldern" aus den Boxen. Die Produktion ist mittelmässig, die Gitarren zu dünn - aber die nötige Rohheit wird gewahrt und SKADY wissen, was damit zu tun ist.

Mit deutschen Texten versehener, ruppiger Schwarzmetall wird in "Aus Wäldern" und "Treibjagd" geboten. Zackig treiben SKADY ihre Songs vorwärts und lassen doch so viel Melodie aufkommen, dass man seelig an ANGANTYR und MITHOTYN denkt. "Treibjagd" besticht zudem durch interessante Basslines - Antis gibt sich nicht mit dem 08/15-Grundton-Faulenzen zufrieden, sondern gibt sich Mühe, einen anspruchsvollen, abwechslungsreichen Bassboden unter die Songs zu lenken. Unterstützt wird er dadurch vom Drummer, der - völlig genreuntypisch - einen innovativen Drummingstil pflegt. Abwechslung wird auch hier groß geschrieben - manchmal ist es dann aber fast zuviel des Guten. Dennoch - ein wohliger Lichtblick, dass sich eine junge Pagan / Black Metal-Truppe nicht in die oft im Genre vorkommende rhythmische Ödnis zurückzieht.

Wo liegt also die Spaltung? Weswegen kein ungeteiltes Lob?

SKADY spalten ihr Album. Denn kaum sind die anfänglichen, coolen Black Metal-Songs vorüber, betreten Flöten und Pathos-Klischees die Bühne von "Eyn Raunen im Tannicht". Der Grundsatz "Flöten töten" schlägt bei SKADY vernichtend zu. "Der Mühe Lohn" beginnt mit Akustikgeschrummel, Maultrommeln und eben - Flöten. Argh. Und dann wird von einem Krieger gesülzt, dass einem die Nieten von der Lederjacke fallen. Schlimm. Stolz geschwollen und schlimm.
Das rassige "Oskorei" (inklusive interessantem Cleanteil) mindert zwar den durch das Geflöte entstandenen Schmerz, aber das Schlachtengetümmel zu Beginn von "Furor Teutonicus" lässt die Pathoswarnblinkleuchten wieder angehen - immerhin, der starke Song lässt Flötenphobien danach verschwinden. Ist das ganze Album von den Flöten befreit? Nein, ein Song leistet Widerstand - "Thrymheim" bringt das blasende Biest zurück und es vergällt SKADY wegen seiner Präsenz in "Herbstwind" auch noch den Abgang...

Fazit: "Eyn Raunen im Tannicht" ist ein guter Auftakt, aber Flöten töten! Weg damit. Der schwarzmetallisch Rest hat nämlich Potential und lässt in Zukunft starkes Black /Pagan Metal - Material aus dem Hause SKADY erwarten.

Quelle: Vampster.com


Skady - Eyn Raunen im Tannicht

Eigentlich hat man es heutzutage gar nicht mal so schwer mit einer Band aus dem dunklen Wald gekrochen zu kommen. Edda (am besten bebildert) herauskramen, zwei, drei Sätze lesen, Bandnamen aus dem großen Pantheon der alten Götter aussuchen, ein paar zweifelhaft romantisch angehauchte Texte aus dem Ärmel schütteln, mindestens ein Sauflied dazusetzen und musikalisch in copy & paste Manier als Abziehbild der etablierten Bands glänzen. Irgendwie erfüllen Skady diese Vorraussetzungen allesamt, schaffen es aber all das nichtig zu machen, indem “Eyn Raunen im Tannicht” einfach mit Können und Überzeugung dargeboten wird. Innovation = Fehlanzeige, aber daran stören sich wohl hauptsächlich die Pagan Kritiker.

Eine interessante Entwicklung haben die Jäger aus Mecklenburg-Vorpommern jedenfalls hinter sich. 2007 als Duo gegründet, wurde schnell Ernst gemacht und nach der Demo “Treibjagd” (mit dem nett betitelten “Belegte Menschenbrötchen“) darf man heuer schon das erste Album begutachten. Die Asatru Klangwerke taten jedenfalls gut daran der Band eine Chance zu geben, denn “Eyn Raunen im Tannicht” wird Skady wohl das Tor in der weitläufigen Pagan Welt weit aufstoßen.

Ganz im Sinne der Jagdgöttin Skadi legen die Wolgaster mit Hörnern im Windgeheul los und lassen die Wildsau, die blutend auf dem Cover prangt, elendig krepieren, irgendwie ein passender Beginn für das Album, welches mit dem melodischen “Aus Wäldern” das Ziel zum Angriff vorgibt. Das Stück darf sich vor allem in der Abteilung Schlagzeug ordentlich austoben, so findet man interessante Rhythmenwechsel, ordentliches Gepolter und jede Menge Spielfreude vor, was mich schon einmal positiv stimmt. Eine atmosphärische langsame Passage bringt etwas Abwechslung und nach knapp fünf Minuten hat man zwar das Gefühl nicht allzu viel erlebt zu haben aber gut unterhalten worden zu sein. So könnte es ja weiter gehen.

Und ja, das tut es auch. Die vom Demo bekannte “Treibjagd” darf mit Melechesh Rhythmen und Double-Bass Attacke einen Hauch Eigenständigkeit atmen. Schade nur, dass die Seitenfraktion den Songs nicht so den Stempel aufdrücken kann, wie man es sich wünschen würde. Dennoch ist es gerade der ruhige Part, der sich tief einprägt. Hier liegen wohl die Stärken Skadys, wenn es ruhiger und heimlicher wird, denn hier kann die junge Band zeigen, was sie musikalisch drauf hat, wenn man sich von der Black Metal orientierten Musik etwas verabschiedet.

Eine Pagan Platte ohne entsprechender Instrumentalisierung ist wohl auch zu einer Seltenheit geworden. Akustikgitarre, Maultrommel und Flöte verbreiten in “Der Mühe Lohn” Lagerfeuer Stimmung, doch als der Gesang einsetzt bin ich zunächst vollkommen entsetzt. Beschränkte man sich zunächst auf ansprechenden, aber eher gesichtslosen Kreischgesang, gurgelt einem nun eine versoffen wirkende, rauhe Oi-Stimme entgegen, der ich zunächst überhaupt nichts abgewinnen kann. Verrückterweise sind es aber gerade die Stücke, welche diese Gesangsform ihr eigen nennen, die sich einprägen, denn hat man sich erst einmal daran gewöhnt, ist diese eigenwillige Interpretation so passend, dass man sich fragt, warum denn nicht öfters?

“Oskorei” ist leider wenig spannend, besitzt nette Momente, kann aber das vorherige Niveau nur schwer halten, das darauf folgende “Furor Teutonicus” lässt “Oskorei” aber sofort vergessen. Irgendwie werden hier alle gängigen Klischees bis zur Schmerzgrenze ausgelotet und das so gut, dass es einfach nur richtig erscheint. Als obligatorisches Sauflied, als Live-Knaller oder als Band-Hymne, das Stück macht einfach Spaß, ist abwechslunsgreich und zum mitgröhlen perfekt. Das kurze “Thrymheim” bringt uns akustisch wieder ans Lagerfeuer, ehe man den “Herbstwind” über uns herein brechen lässt. Ein kurzer thrashender Hiddentrack beschließt ein knapp vierzig Minütiges Album, welches im Aufbau absolut gelungen ist. Ein bisschen Folklore, ganz viel Metal, so sollte es eigentlich auch sein.


Fazit: Von Skady werden wir wohl noch viel hören. “Eyn Raunen im Tannicht” hat viele Stärken, leider aber auch ein paar Schwächen, die sich in manchen Songs eklatant niederschlagen. Das Riffing könnte etwas griffiger und abwechslungsreicher sein, so spielt sich gerade die Rhythmusabteilung in den Vordergrund und bei aller Spielfreude können die Gitarren nur schwer mithalten, denn zu gleichförmig spielen diese, zu oft wiederholt man sich. Nichtsdestotrotz ist das Album auf jeden Fall einen Blick für alle Pagan Fans wert, denn Skady bereichern das Genre zwar nicht mit Innovation, wohl aber mit guter Musik und einem Laune machenden Debut!

Trackliste:

1. Einklang
2. Aus Wäldern
3. Treibjagd
4. Der Mühe Lohn
5. Oskorei
6. Furor Teutonicus
7. Thrymheim
8. Herbstwind

Anspieltipps:
Aus Wäldern, Der Mühe Lohn, Furor Teutonicus

Wertung: 7 / 10 - Schwarze-News.de